Das richtige Programm zum Öffnen von Dateien verwenden
Dateien im .doc- und .docx-Format werden häufig als "Word-Dateien" bezeichnet, da Windows sie, sofern installiert, automatisch mit Word öffnet. Die Verbindung ist von Bedeutung, da nur die Textverarbeitung von Microsoft die vollständige Funktionalität der Dateiinhalte bereitstellt. Im Gegensatz dazu ist die Zuordnung des Programms zu vielen anderen Dateitypen unklar.
Es ist korrekt, Fotos im jpg-Format nicht als "Paint-", "Photoshop-" oder andere Software-Anwendungen zu beschreiben, sondern einfach als "jpg-Dateien". Das Beispiel zeigt, dass es möglich ist, ein Programm einem Dateityp zuzuweisen und dies auch getan werden sollte.
Die Zuordnung ist nicht immer so fest wie in Word-Dokumenten. Oftmals öffnet sich beim doppelten Klicken auf eine Datei stattdessen ein anderes Programm. Beispielsweise, weil eine Software zwischenzeitlich installiert oder ein Update von Windows eingespielt wurde oder ein anderer Fehler auftrat.
Damit Sie nicht immer das falsch zugeordnete Programm schließen und dann das gewünschte aufrufen müssen, sollten Sie es im Betriebssystem korrekt zuordnen. In diesem Workshop stellen wir verschiedene Optionen vor, die Windows bietet.
Die Methoden von Windows 10 und 11 unterscheiden sich teilweise erheblich, weshalb wir sie für jede der beiden Betriebssystemversionen separat beschreiben.
Windows 10 und 11: Programme über das Kontextmenü zuordnen
Um die Programmzuordnung nicht permanent, sondern nur gelegentlich zu ändern, ist das Kontextmenü eine gute Option. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste entweder auf dem Desktop oder im Windows-Explorer auf die gewünschte Datei und wählen Sie dann die Option "Öffnen mit".
Windows macht je nach Dateityp und installierten Programmen unterschiedliche Vorschläge, wie zum Beispiel die Apps "Fotos", möglicherweise "Windows-Fotoanzeige" für Fotos oder "Fotos-Legacy". Wenn Ihnen die Apps bekannt sind, die jeweils dahinterstecken, ist dies die schnellste Methode.
Falls die gesuchte Software nicht vorhanden ist, klicken Sie in der Liste zunächst auf "Andere App wählen". Scrollen Sie dann ganz nach unten. Sie können eines der installierten Programme unter Windows 10 oder 11 über die Option "Weitere Apps -› Andere App auf diesem PC suchen" oder "Wählen Sie eine App auf Ihrem PC aus" auswählen. Um dies zu tun, wählen Sie im Abschnitt "Programme" den Installationsordner der entsprechenden Software aus, selektieren Sie die entsprechende Ausführungsdatei in der .exe-Datei und klicken Sie auf "Öffnen". Falls die beabsichtigte Software im Programmordner fehlt, gehen Sie zur nächsthöheren Ebene im Windows Explorer und durchsuchen Sie dann das Verzeichnis "Programme (x86)".
Tipp: Es besteht die Möglichkeit, die Zuordnung des Programms dauerhaft über das Kontextmenü zu ändern. Wenn Sie sich immer noch darüber ärgern, dass das falsche Tool gestartet wurde, sollten Sie diesen Weg wählen, denn so lässt sich das Problem rasch beheben. In Windows 10 müssen Sie vor der Auswahl einer Anwendung das Feld "Immer diese App zum Öffnen von .xxx-Dateien" markieren, während in Windows 11 zunächst die gewünschte Anwendung markiert und dann das Feld "Immer" markiert wird.
Die Option im Kontextmenü "Öffnen mit -› Microsoft Store durchsuchen" ist unlogisch. Obwohl der Store relevante Apps präsentiert, gibt es keine Möglichkeit zur Verbindung. Wir werden darauf zurückkommen.
Windows 10: Festlegung der Standardsoftware in den Einstellungen
Die "Einstellungen" des Betriebssystems bieten viel mehr Optionen als das Kontextmenü. Zu diesem Zweck navigieren Sie in Windows 10 auf die Schaltfläche "Einstellungen -› Apps -› Standard-Apps". In der Regel sind zwei Mausklicks für die sechs Rubriken, die oben hervorgehoben sind, ausreichend, um das Standardprogramm zu wechseln. Im Angebot sind unter anderem ein Webbrowser und eine Software, die Fotos und Videos wiedergeben kann.
Scrollen Sie weiter zum Abschnitt "Standard-Apps nach Dateityp auswählen" für alle anderen Anwendungen. Nachdem man auf die Schaltfläche "Dateitypen bestimmten Apps zuordnen" geklickt hat, öffnet sich eine alphabetisch sortierte Liste mit vielen hundert Einträgen. Diese reicht von 001-Archivdateien bis hin zum Raspberry-Pi-Format "zstd". Rechts hat das Betriebssystem bereits ein Standardprogramm für eine Reihe von Dateitypen, anderen jedoch nicht. Hier sehen Sie "+ Standard wählen".
Um ein neues Standardprogramm einem bestimmten Dateityp zuzuweisen, ist es leider notwendig, in der Liste nach dem entsprechenden Eintrag zu suchen. Danach klicken Sie rechts daneben auf das quadratische Symbol. Wenn Windows bereits eine Anwendung der Dateiart zugeordnet hat, können Sie neben der Schaltfläche "Suchen nach einer App im Microsoft Store" weitere Apps auswählen, die bereits installiert wurden.
Bitte beachten Sie: Im Gegensatz zum Kontextmenü ist es hier nicht möglich, die Standardsoftware aus den Programme-Ordnern auszuwählen. Außerdem sollten Sie beachten, dass vergleichbare Dateitypen wie beispielsweise.jpg und.jpeg unterschiedlich zugeordnet werden können oder müssen.
Außerdem befindet sich die "Standard-Apps nach Protokoll festlegen"-Option in der Kategorie "Einstellungen - Apps - Standardapps". Diese Liste ist deutlich kürzer als die Dateitypen-Liste. Sie vermittelt Ihnen eine Vorstellung davon, was Microsoft als Protokoll einstuft: Neben allgemeinen Standards wie HTTPS und HTTP ist auch der Befehl "MAILTO" vorhanden, um eine direkte Weiterleitung per E-Mail zu ermöglichen.
In diesem Zusammenhang ist die folgende Unterscheidung zu beachten: Während eine URL wie http://domain.de/irgendwas.html den Standardbrowser öffnet, der für die Protokolle definiert wurde, müssen Sie die Software für .html-Dateien, die lokal gespeichert wurden, bei den Dateitypen einstellen.
Dies zeigt, dass die dazugehörigen Programme im täglichen Arbeitsalltag am Computer oft Überraschungen hervorrufen können.
Die "Standardeinstellungen nach App festlegen"-Option beschränkt sich dagegen bei jedem Programm auf nur wenige Einträge, die meistens auch passend sind. Von daher kann sie in diesem Fall weiterhelfen. Ein Beispiel soll dies zeigen: Klicken Sie auf "Verwalten", nachdem Sie Microsoft Edge oder irgendeinen anderen Browser in der Liste "Standardeinstellungen nach App festlegen" ausgewählt haben. Im nächsten Schritt können Sie alle Dateitypen und Protokolle, die mit dem Browser verbunden sind, auf einer übersichtlichen Weise finden und dann jeweils einem Programm zuweisen.
Hier unterscheidet sich Windows 11 von seinem Vorgänger
Wie bereits erwähnt, können Sie bei Windows 10 und 11 auf ähnliche Weise die Standardprogramme für bestimmte Dateitypen über das Kontextmenü festlegen. Bei beiden Betriebssystemen variiert das übrige Verfahren jedoch deutlich. Außerdem können Sie unter Windows 11 alle Einstellungen in der App "Apps -› Standard-Apps" finden.
Im oberen Bereich befindet sich ein Freitextfeld. Hier können Sie beispielsweise die Dateiendung .jpg eingeben. Nach Eingabe eines Buchstabens, blendet Windows passende Vorschläge ein. Nachdem man einen Dateityp bestätigt, wird die entsprechende Standardanwendung angezeigt, und nachdem man auf den Button klickt, wird die offizielle Softwareempfehlung von Microsoft sowie in der Regel mehrere weitere Vorschläge angezeigt.
Es ist nicht möglich, eine Datei mit einer Anwendung aus dem Microsoft Store direkt zu verknüpfen. Obwohl Sie über den hier verfügbaren Link Store-Apps installieren können, müssen sie erst in einem weiteren Schritt als Standardprogramm zugeordnet werden. Schließlich gibt es unter dem Punkt "Wählen Sie eine App auf Ihrem PC aus" die Möglichkeit, Software zusätzlich zu den Apps im Store auszuwählen.
Zusätzlich erhalten Sie dasselbe Ergebnis, wenn Sie nach dem Klick auf die "Standard-Apps" ganz nach unten scrollen und auf die Option "Standardwerte nach Dateityp auswählen" klicken. Windows 11 öffnet die lange, undurchsuchbare Dateiliste, wie es bereits bei Windows 10 der Fall war. Mit dem Freifeld oben gelangt man sicherlich schneller zum Ziel.
Bereits bei Windows 10 hatten wir darauf hingewiesen, dass die Einträge, die für eine Software geeignet sind, von Vorteil sind. Bei Windows 11 wird das, was im Vorgängersystem als "Standardeinstellungen nach App festlegen" bekannt war, als "Standards für Anwendungen" bezeichnet. Außerdem ist ein praktisches Freitextfeld zur Eingabe von Programmnamen vorhanden. Die Browser bieten erneut geeignete Dateitypen und Protokolle sowie gelegentlich die Option "Als Standard festlegen".
Schließlich gibt es in beiden Windows-Versionen eine Schaltfläche unter "Einstellungen" - "Apps" - "Standard-Apps". Mit einem Mausklick können Sie hier alle Änderungen auf die Standard-Apps zurücksetzen, die Microsoft empfiehlt.
Browser oder Programm: Anzeigen von PDFs im Internet
Über die Einstellungen-App oder das Kontextmenü können Sie ein Standardprogramm zuweisen, mit dem Sie Dateien des Typs .pdf Öffnen und Bearbeiten möchten.
Nur gespeicherte PDF-Dateien sind von dieser Verknüpfung betroffen. Die Einstellung gilt nicht für Inhalte, die Sie über einen Link aus dem Internet herunterladen. Legen Sie in Ihrem Browser fest, wie Windows mit online heruntergeladenen PDFs umgehen soll. Dies soll hier anhand der wichtigen Webbrowser Microsoft Edge, Mozilla Firefox und Google Chrome demonstriert werden.
Chrome: Klicken Sie im Google-Browser oben rechts auf das Menü mit den drei Punkten und navigieren Sie weiter zu "Einstellungen - Datenschutz und Sicherheit - Website-Einstellungen - Zusätzliche Inhaltseinstellungen". Ganz am Ende befindet sich diese Funktion. Im nächsten Schritt entscheiden Sie unter "PDF-Dokumente", ob Sie die online ladbaren PDFs im Browser öffnen oder nur herunterladen möchten, um diese dann später mit dem von Ihnen bevorzugten Tool zu laden.
Firefox: Wenn Sie Firefox verwenden, müssen Sie zuerst zu den "Einstellungen" oben rechts gehen (das Menü mit den drei Strichen) und danach zu "Anwendungen" navigieren. Danach müssen Sie im Abschnitt mit dem Titel "Portable Document Format (PDF) (application/ pdf)" ganz hinten in der rechten Spalte den kleinen Abwärtspfeil anklicken. Nun haben Sie die Möglichkeit, in Firefox zu öffnen, jedes Mal nachzufragen, eine Datei zu speichern, eine Windows-Standardanwendung zu verwenden und eine andere Anwendung zu verwenden, wie zum Beispiel eine spezielle Software zum Öffnen und Bearbeiten von PDF-Dateien.
Edge: Ähnlich wie in Chrome können Sie in Microsoft Edge die "Einstellungen" öffnen. Hier finden Sie den Menüpunkt "Cookies und Websiteberechtigungen -› PDF-Dokumente". Allerdings funktioniert die erste Option "PDF-Dateien immer herunterladen" nur dann, wenn Sie Edge nicht als Standard-App für Ihre PDF-Dateien festlegen. Gegebenenfalls sollten Sie diese Zuordnung ändern. Die Option "Ansichtseinstellungen" stellt sicher, dass PDFs beim Öffnen immer auf die zuletzt angezeigte Seite springen.
Tipp: Obwohl Sie normalerweise Web-PDFs im Browser betrachten, lässt sich dies jederzeit einfach ändern. Um das Onlinedokument lokal zu speichern, müssen Sie mit der rechten Maustaste im Browser auf den Link klicken. Je nachdem welchen Browser Sie gerade verwenden, wählen Sie im Kontextmenü entweder "Ziel speichern unter..." oder "Link speichern unter..." aus.